Montpellier – Südfrankreich von seiner schönsten Seite
Mit dem Flieger ist Montpellier nur unter erschwerten Bedingungen mit zahlreichen Umstiegen erreichbar. Ich bin bis Paris geflogen und dort in den Zug gestiegen, der mich in eine der herrlichsten Regionen Südfrankreichs brachte. Nach 3,5 Stunden kam ich an und war schon beim Ausstieg aus der Tram von der avantgardistischen Architektur und den zahlreichen Gerüchen fasziniert. Mein Weg führte mich ans Meer, einem Sehnsuchtsziel, das kein Urlauber bei seinem Ausflug nach Montpellier unbeachtet lassen sollte.
Es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick
Bisher habe ich nicht an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Das änderte sich schlagartig, als ich am Bahnhof in Montpellier ausstieg und meinen Blick über die atemberaubenden Bauwerke schweifen ließ. Die Architektur, die Kunst und Kurioses reihen sich aneinander und bilden eine Einheit, die man in einem solch harmonischen Erscheinungsbild nirgendwo auf der Welt findet. Auch wenn die Stadt 27 Jahre lang von einem größenwahnsinnigen Bürgermeister regiert wurde, hinterlässt sie dennoch einen spektakulären Eindruck und berührt das Herz. Moderne Prachtbauten treffen auf zeitgenössische Architektur, die mediterrane Lebensart trifft auf den französischen Charme. Erst nach unserer Ankunft erfuhren wir, dass wir zum Beispiel auch einen Direktflug von München nach Montpellier hätten buchen können. Doch uns gefiel die entspannte Zugreise und daher bereuten wir nicht, dass wir die Reise genau so geplant und vorgenommen hatten. Nachdem wir die Faszination der Stadt mit ihren zahlreichen Cafés und Bistros in uns aufgesaugt hatten, wollten wir das Meer Südfrankreichs erkunden.
Nur 10 Kilometer bis zum Mittelmeer
In Montpellier selbst deutet nichts außer dem frischen Fisch in den Restaurants darauf hin, dass sich die Stadt in sehr kurzer Entfernung zum Mittelmeer befindet. Wir nahmen uns einen Mietwagen, um die 10 Kilometer bis zur Küste Südfrankreichs stressfrei und ganz in unserem Tempo zurückzulegen. Wir hatten die historische Altstadt gesehen und sind über die Esplanade Charles-de-Gaulle flaniert, haben Kaffee getrunken und südfranzösische Spezialitäten genossen. Doch bei 40°C im Schatten wollten wir jetzt nur noch ans Meer und freuten uns auf eine kleine Abkühlung. Es dauerte nur wenige Minuten, bis wir am völlig leeren Strand in Carnon ankamen. Generell sollte man wissen, dass Montpellier im Gegensatz zu Paris oder Nizza nicht zu den typischen und viel besuchten Touristenregionen zählt. Der Strand war toll, doch wir hatten noch ein weiteres Ziel am Meer auf unserer Checkliste. Villeneuve-lès-Maguelone ist der schönste Strand bei Montpellier und er ist nur marginal weiter entfernt als Carnon und Palavas. Der Anblick ließ uns für einen kurzen Moment stillstehen und durchatmen. Der Strand war menschenleer und wir blickten in die Abendsonne, die langsam und feuerrot am Horizont unterging.
Montpellier ist ein Traumziel für Urlauber, die dem Massentourismus entgehen
Wer sich schon bei der Anreise entspannen möchte, fliegt am besten nach Paris und setzt seine Reise von dort aus mit der Tram fort. Wer es eilig hat, kann von München aus direkt nach Montpellier fliegen und sich dort am Flughafen ein Auto mieten.
Nachdem wir die Stadt, die freundlichen Menschen und die herrlich leeren Strände einmal kennengelernt hatten, war es keine Frage, dass wir Montpellier mindestens einmal im Jahr besuchen. Hier erlebt man Frankreich pur und kann all das genießen, was in überfüllten Touristenregionen nur im Reisekatalog einladend aussieht und für Freude sorgt.